Die Retourkutsche

Werkzeit und Ausstellung in Indemini (siehe: Das steinreiche Schmugglerdorf) kamen zustande auf Anregung von Beat Wüthrich (Bewe), dem umtriebigen Kultur-Motor, der einst als Oberstufenlehrer in Huttwil wirkte. Menel und Bewe haben zusammen schon einige verrückte Kulturprojekte ausgeheckt. Bei einem Gläschen Wein nach der Ausstellung in Indemini ist schnell klar, dass das Tessiner Bergdorf im Gegenzug das Städtli Huttwil ennet dem Gotthard besuchen würde; gewissermassen als künstlerische Retourkutsche! Schon ist der Name für die Ausstellung geboren, auf dem Plakat prescht Kohlers Gotthardpost aus dem Tunnel…

Hierbei handelt es sich nicht einfach um irgendeinen Tunnel, sondern um den legendären HUTTUTUNNU: Der Tunnel der tausend Täuschungen ist eines der grösseren Gestaltungs- Projekte, welche Menel und Bewe gemeinsam durchgezogen haben: Die Fussgänger-Unterführung mit 320 Quadratmetern optischer Täuschungen, gestaltet mit Hilfe der gesamten Oberstufe von Huttwil, wurde im November 1999 feierlich eröffnet; doch dies ist wieder eine andere Geschichte… (siehe: 3D – Illusionsprojekt „HUTTUTUNNU“ in Huttwil (BE)).

Die Ausstellung «Retourkutsche» findet an der Bahnhofstrasse statt in Huttwil, im ehemaligen Coiffeursalon von Dora Dürr-Minder. Zur Vernissage am 22. November 2013 erscheint eine ansehnliche Zahl von Gästen; Bewe hält die Laudatio.

Das steinreiche Schmugglerdorf

Südlich vom Lago Maggiore, hinter dem Hügelzug namens Gambarogno und ennet dem Pass von Alpe di Neggia liegt das legendäre Schmugglerdorf Indemini. Es gilt als eines der wohl abgelegensten Dörfer der Schweiz, mussten doch volle 17 Kilometer verschlungene Passstrasse durch die Berge gebaut werden, um damit dieses entlegene Dorf während des ersten Weltkriegs an unser Land anzubinden. Von der italienischen Seite her erreichte die Strasse den Ort sogar erst in den 1960er Jahren.

Bereits lange vor der Gründung der Eidgenossenschaft und während mindestens 700 Jahren war das Dorf ganz auf sich gestellt und nur mit Tragtieren auf Saumpfaden über Stock und Stein erreichbar. Das ganze Bergdorf Indemini, die Häuser und ihre Gassen sind aus Millionen von Steinen und Steinplatten aufgeschichtet: Indemini ist steinreich! Bis heute findet man im Inneren des Dorfes keine Automobile, weil das Dorf wegen seiner steilen Hanglage tausende von Treppenstufen in seinen Gassen hat…

Während mehrerer Arbeitsaufenthalte ist Menel über das Jahr 2013 am Malen im Dorf. Das ehemalige Pfarrhaus von Indemini heisst heute «Bottega dell› artista» und dient als Atelier und Unterkunft für Künstler, die dort gleichwohl die Früchte ihrer Indemini-Werkzeiten einer interessierten Öffentlichkeit präsentieren.

Die Vernissage von Menel aus Auswil in Indemini findet statt am Samstag, 5. Oktober 2013.

Hier einige Eindrücke: