Hochwasser in Huttwil

In der Nacht vom 7. auf den 8. Juni 2007 wird die ganze Region oberhalb von Huttwil von ausserordentlich heftigen Niederschlägen heimgesucht: Es fällt die unvorstellbare Menge von rund hundert Litern Wasser pro Quadratmeter! Dieser Starkregen fliesst sofort die Hügel hinunter und lässt die Bäche in wenigen Minuten unglaublich anschwellen. Das reissende Wasser nimmt alles mit sich, was es erwischen kann: Ganze Bretterstapel bei den Sägereien werden umgestossen, hunderte Bretter kommen mit den Bächen zu Tal. Quergestellte Hölzer verwandeln ganze Strassenbrücken in Sekundenschnelle in wilde hölzerne Stauwehre. Dazu kommen grosse Mengen von diesen riesigen, plastikverpackten Siloballen, die aussehen wie die Eier von Dinosauriern; diese werden in die Bretterwehre hineingeschlürft und dichten alles dermassen ab, dass selbst massive Strassenbrücken auseinander brechen.

Was dann geschieht, muss man sich vorstellen wie eine Art von Tsunami: Eine Springflut, die mit enormer Wucht alles mit sich nimmt, was im Wege steht, Autos und Tiere und Häuser. In dieser Nacht wurden auch drei Menschen von den Fluten erfassst und sind ertrunken. Und viele Andere hatten unwahrscheinliches Glück; so auch unsere Familie.

Die beiden Bäche Langeten und Rotbach treffen sich an der Ecke vom Turbinenhaus der Lochmühle, dem tiefstgelegenen Haus von Huttwil und seit genau 13 Jahren das Zuhause unserer Familie. Das Wasser staut sich hier auf einem Pegel von 3,50 Meter, das ist doppelt mannshoch – und überflutet das ganze Erdgeschoss mitsamt den Ateliers.

Text und Bild zur Überschwemmung der Lochmühle.